Wirtschaft

Statistiker melden Rekordwerte Brexit verschont britischen Jobmarkt

Mehr als 32 Millionen Menschen sind in Großbritannien beschäftigt.

Mehr als 32 Millionen Menschen sind in Großbritannien beschäftigt.

(Foto: picture alliance / Frank Augstei)

Großbritannien drängt aus der EU - doch den Arbeitsmarkt lässt dies kalt. Selbst ein langsameres Wirtschaftswachstum kostet bislang keine Jobs. Im Gegenteil - nie standen so viele Menschen in Lohn und Brot wie derzeit. Und ihre Sorge dürfte eher die Inflation sein.

Trotz der Verunsicherung durch den anstehenden Brexit ist die Arbeitslosigkeit in Großbritannien auf das niedrigste Niveau seit mehr als 40 Jahren gefallen. Die Quote sank von Mai bis Juli leicht auf 4,3 Prozent, wie das Statistikamt in London mitteilte. Das ist das niedrigste Niveau seit 1975. Die Zahl der Erwerbstätigen legte um 181.000 auf die Rekordzahl von 32,136 Millionen zu. Allerdings schrumpfen die Reallöhne angesichts der steigenden Inflation. Sie gaben um 0,4 Prozent nach.

Zwar stiegen die Löhne um durchschnittlich 2,1 Prozent, doch fraß die höhere Inflation diese Zuschläge auf. Die Teuerungsrate kratzt mittlerweile an der Drei-Prozent-Marke. Ein Grund dafür ist das schwache Pfund, das nach dem Brexit-Votum vom Sommer 2016 kräftig Federn lassen musste. Für Einfuhrprodukte wie etwa Textilien oder Öl müssen die Briten daher tiefer in die Tasche greifen. Die Folgen des Brexit-Votums trüben so die Kauflaune der Bürger und erweisen sich als Bremsklotz für die Wirtschaft.

Das Bruttoinlandsprodukt wuchs zwischen April und Juni lediglich um 0,3 Prozent. Neben der Zurückhaltung der Konsumenten trugen auch stagnierende Investitionen der Firmen und eine Flaute am Bau zur mauen Konjunktur bei.

Die Bank of England, die morgen ihren Zinsentscheid bekanntgibt, verfolgt die konjunkturellen Auswirkungen der steigenden Preise mit Sorge. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Diese gilt als ideal für die Konjunkturentwicklung. Der Leitzins liegt auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent. Angesichts der holprig verlaufenden britischen Austrittsgespräche mit der EU dürften die Währungshüter nach Ansicht vieler Experten zunächst geldpolitisch auf Sicht fahren und den Zins konstant halten.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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