Wirtschaft

Stagnation prognostiziert Arbeitsmarkt-Dynamik lässt nach

Es war ein vielversprechender Start ins neue Jahr. Inzwischen verliert der deutsche Arbeitsmarkt zunehmend an Schwung - eine Entwicklung, die sich nach Einschätzung von Ökonomen in den kommenden Monat wohl fortsetzen wird.

Arbeitslosenzahl wird sich leicht reduzieren.

Arbeitslosenzahl wird sich leicht reduzieren.

(Foto: dpa)

Nach wachsender Skepsis bei Arbeitsmarktforschern gehen nun auch Volkswirte deutscher Großbanken nur noch von einer geringen Dynamik auf dem deutschen Arbeitsmarkt aus. Zwar rechneten sie in diesem Jahr weiterhin mit sinkender Arbeitslosigkeit, aber nicht mehr mit dem Tempo wie zum Jahresanfang, berichteten sie in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Bereits vergangene Woche hatte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für die kommenden Monate eine Stagnation prognostiziert. Für Mai gehen die Ökonomen von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 80.000 auf 2,763 Millionen aus. Dies wären rund 120.000 weniger als vor einem Jahr, berichteten die Experten unter Berufung auf eigene Berechnungen.

Ähnlich stark war die Mai-Arbeitslosigkeit im Schnitt der vergangenen drei Jahr gesunken. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg bekanntgeben. "Wir gehen weiter davon aus, dass sich die Arbeitslosigkeit leicht reduziert, aber weniger als am Jahresanfang", sagt der Deutsche Bank-Volkswirt Heiko Peters.

Positive Überzeichnung zu Jahresanfang

Neben der etwas abgeschwächten Konjunktur im ersten Quartal spiele dabei wohl auch der milde Winter eine Rolle. "Dadurch wurde die Arbeitsmarktentwicklung am Jahresanfang positiv überzeichnet", glaubt der Volkswirt. Nach Abzug saisonaler Faktoren wäre die Zahl der Erwerbslosen im Mai nur um 5000 gesunken.

Inzwischen kristallisieren sich nach Beobachtungen der Ökonomen allmählich die Folgen der neuen Mindestlohnregelungen heraus. Nach Ansicht von Allianz-Volkswirt Rolf Schneider zeichnet sich inzwischen deutlich ab, dass der Mindestlohn vor allem zum Abbau geringfügiger Beschäftigung, vor allem in Ostdeutschland geführt hat. Darauf weise nicht nur die Minijob-Statistik hin, sondern auch die seit einigen Monaten stagnierende saisonbereinigte Zahl der Erwerbstätigen. "Wir haben keinen Beschäftigungsaufbau in den letzten drei Monaten gehabt."

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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