Wirtschaft

Deutlich mehr Zulassungen im April Abgas-Skandale lassen Automarkt kalt

Rund 316.000 neue Zulassungen verzeichnet das Kraftfahrt-Bundesamt im April.

Rund 316.000 neue Zulassungen verzeichnet das Kraftfahrt-Bundesamt im April.

(Foto: imago stock&people)

Als hätte es geschönte Emissionswerte nie gegeben, wächst der deutsche Automarkt. Im April werden mehr als 300.000 Wagen neu zugelassen - ein Plus von mehr als acht Prozent. Die meisten Zugewinne macht der größte Abgas-Sünder.

Frühjahrsschwung für den deutschen Automarkt: Die Zahl der Neuzulassungen ist im April verglichen mit dem Vorjahresmonat um 8,4 Prozent auf knapp 316.000 Personenwagen gestiegen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte, lag das Plus in den ersten vier Monaten des Jahres bei 5,6 Prozent, rund 1,1 Millionen Pkw wurden seit dem Jahreswechsel neu angemeldet.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hob wegen der guten Entwicklung seine Jahresprognose von bisher ein Prozent auf drei Prozent an. "Wir erwarten für das Gesamtjahr 2016 einen Absatz von 3,3 Millionen Pkw", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Große Sprünge gab es auch beim Export (plus 13 Prozent) und der Inlandsproduktion (plus 14 Prozent), wie der VDA berichtete. Dabei habe sich besonders der zusätzliche Arbeitstag ausgewirkt, den es im Vergleich zu April 2015 gab.

Zugewinne trotz Abgas-Skandals

Trotz des Abgas-Skandals bei VW und anderen Herstellern konnten alle deutschen Autobauer gegenüber April 2015 dazugewinnen. Mit gut einem Fünftel der neuzugelassenen Wagen führte VW das Feld an. Die am stärksten wachsende ausländische Marke war mit 5,3 Prozent Plus der zum Volkswagen-Konzern gehörende tschechische Hersteller Skoda. Insgesamt legten vor allem Sportwagen und schwere SUVs zu.

Ungeachtet der zentralen Rolle, die Dieselmotoren im Abgas-Skandal einnehmen, wurden zuletzt beinahe sechs Prozent mehr Diesel-Pkw neu angemeldet als im Vorjahr. Damit stellten Autos mit dieser Antriebsart insgesamt 47 Prozent aller Neuzulassungen. Aber auch die Hybrid-Pkw konnten um beinahe 29 Prozent zulegen.

Laut dem Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer ist der Anstieg der Neuzulassungen auch Ergebnis stark ausgeweiteter Rabatte bei Autoverkäufen. Bei den beliebtesten 30 Modellen gewährten die Händler im April demnach 18,6 Prozent mehr Nachlässe als im Vorjahr.

Auch stieg dem Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen zufolge der Anteil durch die Autobauer selbst neu zugelassener Pkw. Bei VW beispielsweise hätten die Eigenzulassungen 33 Prozent und damit vier Prozentpunkte mehr als noch 2015 ausgemacht.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen